LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Wohnprojekt Elisabethstraße / Bachstraße, Düsseldorf

Wettbewerb (1. Preis):2019
Auftraggeber:Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft eG, SWD GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Architektur:Wienstroer Architekten Stadtplaner PartGmbB, Neuss
Brandschutzplanung:Görtzen Stolbrink & Partner mbB, Kalkar

„Das Stadt-Haus“
Die Bebauungsdichte im Stadtteil Düsseldorf-Bilk ist hoch, die Baublöcke sind hermetisch geschlossen, der Anteil von Freiflächen gering und die öffentlichen Nutzflächen oft steinern und wenig einladend. Der neue Blockrand wird als erweiterte mäandrierenden Wohnschleife auf einem breiten durchgängigen Sockel mit Schul-, Kita- und anderen Sonderfunktionen entwickelt. Zur Entfaltung von sozialem Leben und Gemeinschaft wird der gesamten Innenhof frei von Bebauung gehalten.

 

Wohnen und Dichte
Die hohe Dichte einer Blockrandbebauung wird durch senkrecht zum Blockrand stehenden Erweiterungsbauten erreicht. Mit diesem Motiv wird eine kammartige Baustruktur entwickelt. Alle Wohnungen reagieren auf besondere Weise auf die schwierige Mischung aus Schallschutzfragen und Belichtung. Die Regelgeschosse eignen sich mit den kurzen Spannweiten und ihrer gleichmäßigen Geometrie für die Ausführung als Holzbau. Die Wohncluster lassen sich sowohl für Gruppenwohnungen, Wohngemeinschaften, Mini- oder Pflegeappartements und 2 bis 5 Zimmerwohnungen aufteilen. Damit kann dem Standort mit seiner besonderen Quartiersmischung Rechnung getragen werden.

Freiraum
Das Freiraumkonzept folgt dem Prinzip des „Urban Jungles“. Die differenzierte Architektursprache wird im Innenhof auf allen Ebenen in eine üppige Landschaft übersetzt, die sich auch auf die großflächig begrünten Fassaden erstreckt. Befestigte Flächen werden auf ein Minimum reduziert, das Grünvolumen maximiert. Diese urbane Landschaft wird bewusst als Gegenwelt zur pulsierenden Großstadt gestaltet und steigert die Wohn- und Lebensqualität an diesem zentralen Ort. Abgeschottet vom Umgebungslärm entsteht im Innenhof eine eigene Welt aus schattenspendenden, bizarren Bäumen, wilden Blütensäumen und darin eingebetteten Spiel- und Gemeinschaftsinseln. Alle Funktionen wie Wohnen, Sondernutzungen, Schule und Kita öffnen sich konsequent zur „urbanen Landschaft“. Der gesamte Innenhof dient der gemeinschaftlichen Nutzung. Hier können alle Bewohnerinnen und Bewohner die zur Verfügung stehenden Freiräume gleichermaßen nutzen, verändern und mitgestalten.

Die Dachgeschosszonen über dem EG dienen einerseits der gemeinschaftlichen Freiraumnutzung durch die direkt angeschlossenen Wohnbereiche und gleichzeitig der klimatischen Verbesserung der Microhöfe. Auch alle anderen Dachbereiche werden zum Zweck von Gartennutzungen für die Bewohner erschlossen; das oberste Dach wird extensiv begrünt. Alle Dächer dienen als Retentionsdächer und tragen zum Klimaschutz und Erhöhung der Artenvielfalt in der Stadt bei.